Immer mehr Menschen entscheiden sich gegen den klassischen Strandurlaub und wünschen sich stattdessen eine aktivere Art, zu verreisen. Während ein Wanderurlaub oftmals eine zumindest mäßige Kondition sowie Trittsicherheit voraussetzen und Reiterferien schnell teuer werden können, scheint eine Radreise auch für Anfänger gut zu bewältigen und schont gleichzeitig die Reisekasse, insbesondere, wenn man unterwegs zeltet.
Radreisen ermöglichen es einem zudem, die eigene Heimat besser kennenzulernen, denn viele schöne Routen führen durch Deutschland. Aber auch wer lieber etwas weiter weg möchte, kann eine Radreise planen – innerhalb Europas gibt es viele Reiseziele, die bei Radurlaubern sehr beliebt sind!
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Bevor man sich aufs Rad schwingt, gibt es einige Planungsschritte, die durchgegangen werden sollten, damit die Reise auch wirklich so abläuft, wie man es sich ausgemalt hat. Da dies für Neulinge schnell eine Herausforderung werden kann und man schnell wichtige Einzelheiten übersieht, lohnt es sich, einen Experten für Radreisen heranzuziehen, der bereits vorgefertigte und erprobte Reisen mit dem Fahrrad anbietet. Empfehlenswert ist beispielsweise das Angebot von Launer-Reisen.
Wer Planung und Organisation dagegen komplett selber übernehmen möchte, sollte die verschiedenen Aspekte einer solchen Unternehmung beachten.
Im Blog von Fahrrad-Abenteuer-Reisen werden Fahrrad- und E-Bike-Technik, Reise-Equipment, Routenplanung, Zeltplatzsuche, Verpflegung, Gesundheitsschutz, Stromversorgung und viele andere Faktoren einer Radreise ausführlich behandelt. Die Autoren schöpfen dabei aus ihren Erfahrungen aus ca. 60.000 km Radreise durch Länder auf fast allen Kontinenten und thematisieren auch die ganz speziellen Herausforderungen dieser Art des Reisens.
© Foto: Fahrrad-Abenteuer-Reisen
Doch ganz gleich, ob Sie sich für den Reiseanbieter oder die Do-It-Yourself-Planung entscheiden, die folgenden Gedanken werden Ihnen helfen, Art und Umfang Ihrer Radreise schärfer einzugrenzen. Denn so divers wie die Landschaften des Ziellandes können eben auch die Routen ausfallen: Ob nun im Flachland, entlang der Küste oder doch durch die Berge – die Möglichkeiten sind vielfältig und hängen neben den persönlichen Vorlieben eben auch von der Fitness ab. Bei der Auswahl des Reiseziels und der genauen Strecke sollten Sie dann nicht nur den Schwierigkeitsgrad der Route beachten, sondern auch Witterungsverhältnisse und Klima.
Zunächst sollten Sie sich entscheiden, ob Sie alleine oder mit weiteren Teilnehmern verreisen möchten. Während Mitreisende natürlich den großen Vorteil bieten, dass man sich während der Streckenabschnitte unterhalten kann und es auch nach Erreichen des Tagesziels Raum für gemeinsame Aktivitäten gibt. Auf der anderen Seite muss man bei jedem zusätzlichen Mitreisenden unter Umständen eben auch die Planung anpassen – da das Fitnesslevel, die Motivation, aber eben auch die Vorstellungen hinsichtlich Unterkünfte und Verpflegung abweichen können.
Bezüglich der Streckenplanung, sollte man unbedingt realistisch sein und sich nicht zu viel Strecke pro Tag vornehmen. Geübte Radler, die sehr fit sind, können 60 – 80 Kilometer pro Tag schaffen, Anfänger und „Sonntagsradler“ sollten eher bei 20 – 30 Kilometern pro Tag ansetzen und sich dann langsam steigern. Eventuelle Höhenmeter auf der Strecke müssen unbedingt bei der Radreise Planung beachtet werden, da sie durch die zusätzliche Anstrengung eben auch zeitintensiver sind. Grundsätzlich bestimmt immer der langsamste Teilnehmer das Tempo für die gesamte Gruppe; zusätzlich sollten Sie sich aber auch Zeit geben, die Landschaften, die Sie durchqueren bewundern zu können und auf Wunsch auch mal am Wegesrand für eine spontane Pause anzuhalten. Rechnen Sie an interessanten Orten auch ruhig ein paar Tage Unterbrechung für Sightseeing und Ruhephasen ein!
Ob Sie Ihre Tour genau durchplanen oder etwas flexibler gestalten, hängt von Ihnen und Ihren Mitreisenden ab – Sie sollten aber in jedem Fall immer daran denken, die nächste Unterkunft / einen Platz zum Zelten reserviert zu haben, damit Sie nicht beim Beenden Ihrer Tagesroute den Rest Ihres Nachmittags damit verbringen, einen Schlafplatz zu finden. Internetseiten wie Bett+Bike vom ADFC helfen, fahrradfreundliche Unterkünfte zu finden. Diese erfüllen festgelegte Qualitätskriterien, wie beispielsweise einen abschließbaren Raum zur sicheren Verwahrung der Fahrräder, die Bereitstellung eines Basis-Reparatursets und ein vollwertiges Frühstücksangebot.
Lassen Sie Ihr Fahrrad rechtzeitig vom Fachmann durchchecken und warten. So vermeiden Sie, dass Ihre Radreise nach wenigen Kilometern aufgrund technischer Mängel abgebrochen werden muss. Sollten Sie mit einem E-Bike verreisen, prüfen Sie, ob Sie ausreichend Lademöglichkeiten entlang der Route eingeplant haben.
Was genau Sie bei Ihrer Reise benötigen hängt natürlich von der Länge Ihres Urlaubs, sowie der genauen Route ab. Weiterhin macht es einen Unterschied, ob Sie unterwegs Zelten möchten und entsprechend Campingausrüstung mitführen müssen, oder ob Sie planen, abends in Unterkünften einzukehren.
Grundsätzlich sollten Sie versuchen, Ihr Gepäck leicht zu halten, da Sie auf dem Fahrrad jedes Kilo spüren werden – insbesondere nach einigen Tagen.
Setzen Sie auf leichte Kleidungsstücke, die Sie bei Bedarf schichten können und versuchen Sie die Last gleichmäßig auf dem Fahrrad zu verteilen.
Sie sollten immer ein Notfall-Reparatur-Set mit dabeihaben, sodass Sie bei eventuellen Pannen problemlos zum nächsten Ort kommen, wo ein Fachmann weiterhelfen kann.
Egal, was der Wetterbericht sagt – seien Sie immer auf spontane Regengüsse vorbereitet, sodass Sie Ihre Radreise auch bei schlechtem Wetter fortführen können. Zudem sollten Sie auch bei warmem Klima darauf achten, zumindest ein paar langer Hosen, sowie ein langärmliges Oberteil mit sich führen, die Sie bei Bedarf schnell überstreifen können – beispielsweise für Restaurantbesuche oder Besichtigungen sakraler Bauten.
Verzichten Sie wenn möglich auf schwere Reiseführer und Streckenkarten, vieles können Sie heute bequem herunterladen und dann digital auf einem Tablet mitnehmen.
Urlaub vor der eigenen Haustür: Deutschland bietet sehr vielfältige Landschaften und somit aufregende Touren für Radreisende – sowohl für Anfänger, als auch für erfahrene Radfahrer, die eine Herausforderung suchen. Wer sich einen gründlichen Tapetenwechsel wünscht, kann aber auch über unsere Landesgrenzen hinaus nach Dänemark, Österreich oder die Niederlande fahren.
Der Ostseeküsten-Radweg führt auf circa 1.000 Kilometern entlang schönster Sandstrände, steiniger Steilküsten sowie saftig-grüner Wälder und Wiesen. Da die Route über hauptsächlich asphaltierte Radwege entlang Nebenstraßen führt ist die Strecke auch für ungeübte Fahrer und Familien geeignet. Steigungen gibt es nur gelegentlich auf kurzen Abschnitten.
Die Route führt Sie durch atmosphärische Hansestädte, wie Stralsund, Lübeck oder Wismar und historische Seeheilbäder, in denen Sie Ihre Freizeit nach Herzenslust mit Sightseeing, Shopping oder auch einfach Strandtagen füllen können. Jede Menge frischer Seeluft und maritimer Küche sorgen dafür, dass auch der Geist sich entspannt.
Wer möchte, kann seiner Radreise dann noch einen Abstecher zu einer der großen Inseln, wie etwa Rügen oder Fehmarn hinzufügen. Oder Sie verlängern Ihre Tour bis nach Polen und führen Ihre Reise bis nach Danzig fort!
Der größte See Deutschlands birgt nicht nur einen wunderschönen Ausblick auf glasklares Wasser und die Alpen, sondern auch beste Voraussetzungen für eine Radreise!
Optimaler Startpunkt ist Konstanz, da die Anreise per Auto oder Bahn unkompliziert ist und Sie zudem die Möglichkeit haben, anstatt einer Rundreise eine Stern-Radtour zu planen. Letzteres bedeutet, dass Sie für die gesamte Reisezeit nur eine Unterkunft in Konstanz brauchen und dann von dort aus zu Tagestouren aufbrechen. Dazu nutzen Sie die vielen Schiffsverbindungen, die Sie und Ihr Rad auch zu weiter entfernten Zielregionen bringen.
Wer den See ganz umrunden möchte, fährt dann auch durch die Schweiz und Österreich und kommt durch viele schöne Orte, in denen sich Erholungspausen einlegen lassen. Die Region bietet zudem einige schöne Thermen und Weingüter, zu denen Sie unbedingt einen Abstecher machen sollten!
Der Bodensee-Radweg ist sehr gut ausgebaut und beschildert und verläuft stetig entlang des Ufers. Steigungen gibt es keine, die gesamte Strecke führt flach um den See herum. Eine Bodensee Radreise ist also entsprechend einfach und ist auch für gemütliche Fahrer und Kinder gut zu bewältigen.
Das Grüne Band bezeichnet die Umwandlung des ehemaligen Todesstreifens entlang der deutsch- deutschen Grenze in einen Biotopverbund, welcher heute zum Nationalen Naturerbe gehört. Die Begrünung des Streifens wurde durch den „Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland“ (BUND) vorangetrieben, um Flora und Fauna zu schützen und gleichzeitig eine Erinnerungslandschaft zu schaffen.
Diese Route führt auf 1.130 Kilometern vom Norden Deutschlands bis in den Süden und lässt Radreisende durch einmalige Landschaften aus Wäldern, Wiesen und Feldern fahren. Da man entlang der Strecke immer wieder Museen und Erinnerungsstücke aus Zeiten der Deutschen Teilung auffinden kann, ist diese Strecke besonders empfehlenswert für Geschichtsinteressierte.
Da bei dieser Radreise mehrere Mittelberge passiert werden müssen, sollte der Radweg am Grünen Band nur von sportlichen Radlern mit sehr guter Kondition bezwungen werden.
Das Münsterland ist nicht umsonst so beliebt bei Radreisenden: Über 4.500 Kilometer an Radwegen ziehen sich durch das Areal, unter anderem auf gut 200 Rundrouten.
Die Routen führen Sie durch wunderschöne Natur, vorbei an zauberhaften Schlössern und weiten Wiesenlandschaften. Besonders schön sind die Strecken durch das Naturschutzgebiet Zwillbrocker Venn. Mit etwas Glück können Sie bei Dülmen sogar frei lebende Wildpferde beobachten, die letzten in ganz Europa.
Besonders beliebt für Radurlauber ist die 100 Schlösser Route, welche Sie auf 960 Kilometern auf eine Kulturreise entlang historischer Herrenhäuser, eindrucksvoller Schlossgärten, prächtiger Burgen, sowie Parkanlagen aller Epochen führt. Dabei haben Sie die Wahl, ob Sie die komplette Strecke oder einen von vier Rundkursen (benannt nach den vier Himmelsrichtungen) absolvieren möchten. Besonders viele Prachtbauten sind auf dem Südkurs zu bewundern.
Für Ausflüge bieten sich Radtouren über die Grenze in die Niederlande oder auf der anderen Seite des Münsterlandes, in den Teutoburger Wald an.