Eine Alpenüberquerung und sich fühlen wie Hannibal: Für Abenteuerlustige und solche, die es gerne werden möchten, ist das die optimale Alternative für einen Strandurlaub. Aber schafft auch ein Anfänger das ohne Alpinerfahrung? Die Alpen sind als Hochgebirge, noch dazu das größte in Mittel- und Südeuropa, ein wahres Bergsteigerparadies und die Natur dort erwartet Sie mit kleinen, aber vor allem riesigen Wundern. Auf das Abenteuer einer Überquerung der Alpen gilt es, sich also vorzubereiten. Wenn Sie einige Dinge beachten, steht Ihrem Outdoor-Erlebnis in Form einer geführten Alpenüberquerung nichts im Wege.
Für alle Neulinge in den Alpen gilt: Machen Sie sich am besten nicht alleine auf den Weg. Eine geführte Alpenüberquerung mit erfahrenen Bergführerinnen und Bergführern ist nicht nur sicherer, sondern auch deutlich komfortabler. Oft gibt es nicht nur die Möglichkeit, das Gepäck zur nächsten Station transportieren zu lassen bei komfortablen Touren mit Gepäcktransport, die Guides wissen außerdem um die Herausforderungen und Besonderheiten der verschiedenen Wege und kennen auch Abkürzungen oder alternative Routen.
Schon vor dem geplanten Abenteuer sollten Sie sich Gedanken über die verschiedenen Routen machen. Die Bekannteste von allen ist der E5, der aber bei weitem nicht die einzige – und wenn Sie erfahrene Wanderer fragen, auch nicht die schönste Möglichkeit die Alpen zu überqueren. Der E5 führt Sie von Oberstdorf bis nach Meran und bis heute hält sich das weit verbreitete Gerücht, dieser Weg sei besonders einfach und ohne Weiteres von jedem zu schaffen. Gerade als Anfänger sollten Sie hier aber vorsichtig sein, denn im Gegenteil zu diesem Gerücht besteht der E5 durchweg aus langen Etappen, die auf jeden Fall anspruchsvoll sind und die Kondition sehr herausfordern werden. Wenn Sie neu in den Alpen sind, gehen Sie die Alpenüberquerung auf dem E5 zuerst in einzelnen Etappen an und nutzen Sie auf jeden Fall auch angebotene Transfers, die bei geführten Wanderungen möglich sind.
Es gibt abseits des E5 zahlreiche Wege, um die Alpen zu überqueren, auch etliche Routen, die nicht so bekannt sind. Doch nicht alle eignen sich für jeden Wanderer, wenn Sie unsicher sind, lesen Sie sich die Tourbeschreibungen genau durch und fragen Sie einfach beim Anbieter nach, bevor Sie eine Alpenüberquerung buchen. Eine bildschöne Tour ist beispielsweise die Alpenüberquerung vom Tegernsee nach Sterzing, die auch für Anfänger geeignet ist. Achten Sie bei der Auswahl der Tour immer auf die angegebenen Schwierigkeitsgrade, auch im Hinblick darauf, dass sogar der einfachste Schwierigkeitsgrad nicht vergleichbar ist mit einer Wanderung im Flachland oder einem Mittelgebirge.
Geführte Wanderungen, auch wenn sie im Hochgebirge stattfinden, heißen nicht automatisch Survival-Trip - können sie aber. Auch geführte Wanderungen gibt es in verschiedenen „Ausführungen“, von möglichst komfortabel und bequem bis hin zu anspruchsvoll und sportlich. Es gibt die Alpenüberquerungen mit Gepäcktransport und Transfer zwischen den verschiedenen Etappen, allerdings auch mit angezogenem Tempo oder einem zusätzlichen Twist. Wenn die Alpenüberquerung nicht genug ist, besteigen Sie zusätzlich einen Berg oder überqueren Sie einen Gletscher. Gleichzeitig ist es aber auch möglich, leichtere Touren zu wählen und es sind sogar geführte Familienwanderung möglich, bei denen Kinder auch die Kinder in den Genuss einer Wanderung durch die Alpen kommen können.
Der Weg über die Alpen in den Süden ist traumhaft schön und steckt voller Überraschungen. Wer allerdings die Abgeschiedenheit sucht, ist auf den beliebten Routen in diese Richtung nicht ganz richtig, hier kann es im Sommer auf dem E5 schnell voll werden. Besser für alle, die etwas Neues entdecken möchten und sich abseits der viel belaufenen Wege wohlfühlen, sind verschiedene geführte Alpenüberquerungen von Wilde Alpentouren. Dabei führen verschiedenste Routen durch das Gebiet der Alpen, ohne sie konkret von Norden nach Süden zu überqueren. Die geführten Wanderungen in dieser Sparte sind oft intensiver, da weniger Menschen dort unterwegs sind und Sie die Natur so ursprünglich und ohne Hektik genießen können. Und gerade was Verpflegung angeht, sind solche Routen wahre Goldstücke. Herzliche Gastgeber tischen in diesen unberührten Regionen Köstlichkeit nach Köstlichkeit auf. Kein Grund also, schweren Proviant durch die Alpen zu schleppen.
Ist eine Route für die Alpenüberquerung gewählt, wollen Sie am liebsten direkt den Rucksack packen, Wanderschuhe an und ab dafür! Aber gerade bei der ersten Alpenüberquerung ist es für Anfänger – aber auch Fortgeschrittene - wichtig, sich vorzubereiten. Informieren Sie sich über die gewählte Route, welche Unterkünfte sind Bestandteil der Tour und wie viel Proviant ist trotz Hüttenaufenthalten nötig? Bei Hüttentouren von Wilde Alpentouren ist für die Verpflegung in bewirtschafteten Hütten gesorgt, dennoch immer auch an Proviant unterwegs und kleine Snacks denken. Denken Sie daran, genügend Bargeld mitzunehmen, gegebenenfalls in der landestypischen Währung, denn nur wenige Gasthöfe in den Bergen bieten Kartenzahlung an. Sollte die Verpflegung stellenweise nicht zu hundert Prozent sichergestellt sein, denken Sie an entsprechende Lebensmittel, die ein schnelles Frühstück oder Abendessen sicherstellen.
Bei einer Alpenüberquerung ist weniger mehr, aber nur beim Gepäck. Gerade, wenn es um Sicherheit geht, lieber zu viel als zu wenig. Prüfen Sie vor der Alpenüberquerung z.B. die Reiseversicherung, ob damit auch die Bergrettung abgedeckt ist. Sonst kann Dich schon ein umgeknickter Fuß ein Vermögen kosten.
Unmittelbar vor dem Tourstart am besten nochmal die Wettervorhersage checken und gegebenenfalls das Gepäck nochmal anpassen. Denn gerade bei der Alpenüberquerung stimmt der Spruch: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.
Vor der Alpenüberquerung ist gerade für Anfänger ein bisschen Training ratsam. Entweder mit speziellen Vorbereitungstouren oder einfach ein paar kleinen Übungen und Trainingseinheiten, um sowohl die Strecke als auch die Höhenmeter schon ein wenig zu trainieren. So merken Sie schnell, wie es um Ihre Kondition steht und ob Sie sich eine Alpenüberquerung schon zutrauen können.
Auch der Zeitpunkt für die Tour sollte vorbereitet werden. Für eine Tour für Anfänger ist der Zeitraum von Mitte Juli bis Anfang September am besten geeignet, dann liegt nur noch selten Schnee im Hochgebirge. Touren, die nicht über ca. 2000 m Höhe hinausgehen, sind sogar schon ab Ende Juni ohne Schnee und Eis machbar. Übrigens: Schlechtes Wetter ist in den seltensten Fällen eine valide Ausrede, um die Alpenüberquerung ausfallen zu lassen, die meisten Tourenanbieter sagen erst bei wirklichem Unwetter, das für die Wanderer zur Gefahr werden kann, eine Tour ab.
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