Klimafreundlich Reisen: Nachhaltiger Tourismus in 5 Schritten

Es ist nicht immer leicht, seine Hobbys und Interessen mit dem wachsenden Bewusstsein für den Klimaschutz zu vereinbaren. Insbesondere für uns reiseverrückte, fernwehleidende Weltenbummler kommt bei einem Blick auf aktuelle CO2-Studien schnell ein schlechtes Gewissen auf. All die zurückgelegten Kilometer, der produzierte Müll und Ressourcenverbrauch durch Touristen! Doch bevor Sie jetzt die Reiseplanung ganz hinschmeißen und zu Hause bleiben, können wir Entwarnung geben: Die Welt entdecken geht auch unter klimafreundlichen Aspekten! Wir zeigen Ihnen, wie Sie den ökologischen Fußabdruck Ihrer nächsten Reise in nur 5 Schritten effektiv minimieren:

 

1. Reiseziel

Schon beim Reiseziel kann man seinen Urlaub mehr oder weniger umweltfreundlich gestalten: Je weiter die Destination vom Heimatort entfernt ist, desto größer wird der ökologische Fußabdruck. Fernziele zu erkunden klingt natürlich erstmal weitaus spannender als Urlaub im eigenen Land. Aber man sollte sich nicht täuschen lassen! Deutschland, Österreich und die Schweiz bieten allesamt sehr attraktive und erholsame Urlaubsgebiete und bieten dabei den Komfort einer kurzen Anreise. Wie wäre beispielsweise ein Camping Urlaub an deutschen Seen oder in einer der ältesten deutschen Städte

Aber auch innereuropäische Ziele lassen sich klimafreundlich erreichen und können das Fernweh bestens stillen. Ob das kristallklare Wasser Kroatiens, die atemberaubende Landschaft der Toskana oder die unvergleichliche Natur Schwedens – Ihr Traumurlaub liegt vor Ihrer Haustür!

 

2. Anreise

Die Anreise ist eng mit dem Reiseziel verknüpft und je näher Sie Ihre Destination wählen, desto umweltfreundlicher können Sie die Anreise gestalten. Innerhalb Europas können Sie problemlos per Bus oder Bahn reisen, ohne dabei auf Komfort oder Schnelligkeit verzichten zu müssen. Zudem können Sie so schon während der Fahrt die Landschaft genießen, anstatt sich am Flughafen in eine lange Schlange nach der anderen reihen zu müssen  – und Ihr ökologischer Fußabdruck verringert sich gleichzeitig enorm! Auch eine Anreise mit dem eigenen PKW ist denkbar, um dennoch möglichst klimafreundlich zu bleiben, sollten Sie aber darauf achten, dass der Verbrauch möglichst gering ist und Sie Ihr Fahrzeug nicht überladen. Sie fahren ein E-Auto? Um so besser! Achten Sie aber unbedingt darauf, dass sich auf Ihrer Route ausreichend Ladestellen befinden, sonst könnte Ihr Urlaub schneller enden, als Ihnen lieb ist!

Übrigens können Sie über Seiten wie MyClimate den CO2-Ausstoß Ihrer Anreise ausrechnen und dann freiwillig kompensieren! Mit Ihrer Spende werden dann verschiedene Klimaschutzprojekte rund um die Welt finanziert. So können Sie sogar Flugreisen ausgleichen!

Zug fährt durch Landschaft


3. Fortbewegung vor Ort

Ob Sie eine Rundreise geplant haben, oder einfach ein bisschen Kultur schnuppern wollen, auch bei der Fortbewegung im Zielort haben Sie verschiedene Optionen! Für gelegentliche Entdeckungstouren sind die öffentlichen Verkehrsmittel vor Ort bestens geeignet. Informieren Sie sich am besten im Vorfeld, ob es Tages- oder Wochenkarten gibt oder vielleicht sogar spezielle Touristenangebote, die zusätzlich Rabatte in Museen und anderen Attraktionen gewähren. Auch ein Überblick über übliche Fahrzeiten lohnt sich, insbesondere sollte darauf geachtet werden, wann jeweils die erste und die letzte Verbindung des Tages stattfindet.

Wer unabhängiger sein möchte, kann sich vor Ort Fahrräder leihen oder direkt mit dem eigenen Rad verreisen! Achten Sie dabei aber unbedingt auf den Zustand des Reifenprofils und denken Sie an einen Helm – nicht überall sind die Fahrradwege gut ausgebaut! In ländlicheren Gegenden kommt man um einen Mietwagen leider nicht herum – um sich dennoch möglichst umweltbewusst zu verhalten, sollten Sie genau auf den Verbrauch der angebotenen Fahrzeuge achten und nicht einfach das günstigste Angebot wählen. Denken Sie außerdem daran, das Fahrzeug nicht zu überladen und verbrauchsarm zu fahren.

 

4. Unterkunft

Auch die Wahl der Unterkunft hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Klimaneutralität Ihres Urlaubs. Denn auch hier gibt es Anbieter, die sich auf grünen Tourismus spezialisiert haben und so aktiv dabei helfen, Ihren Urlaub umweltfreundlich zu gestalten. Sie fragen sich, was eine Unterkunft als „grün“ qualifiziert? Ein Hauptaspekt ist sicherlich der Fokus auf einen ressourcenschonenden Verbrauch von Wasser und Strom, in dem beispielsweise auf erneuerbare Energien und die Wiederaufbereitung von Regenwasser gesetzt wird. Auch die Verpflegung der Gäste kann durch die Verwendung biologischer, saisonaler und/oder regionaler Produkte umweltfreundlich gestaltet werden. Weitere Kriterien sind beispielsweise der Verzicht auf aggressive Reinigungsmittel, Mülltrennung und eine autofreie Anreise. Wem es schwerfällt, diese Informationen selbst einzuholen, der kann sich von Buchungsseiten wie Ecobnb bei der Suche nach einer klimafreundlichen Unterkunft unterstützen lassen. Für einen Tourismus, der die Natur und die lokale Community respektiert!

Agriturismo Villa mit Pool
 

5. Aktivitäten und Souvenirs

Zu guter Letzt haben Sie auch mit Ihrem Verhalten vor Ort einen Einfluss auf die Natur. Dazu zählen die geplanten Aktivitäten, aber auch die Wahl der Mitbringsel für die Daheimgebliebenen. Achten Sie in Ihrem Urlaub bei Attraktionen, welche Tiere beinhalten, darauf, wie diese behandelt werden und ob diese Ihrem natürlichen Verhalten nachgehen dürfen oder als reines Vorführobjekt dienen. Beliebte Touristenattraktionen wie Elefantenreiten oder Fotosessions mit Wildtieren sind in der Regel leider für die Tiere kein Vergnügen und gehen auf Kosten ihres Wohlbefindens. Besuchen Sie stattdessen doch einen Wild- oder Nationalpark oder unterstützen Sie ein Tierschutzprojekt vor Ort.

Auch bei den Souvenirs können Sie schnell unbeabsichtigt unschöne Praktiken unterstützen, welche auf Kosten von Tieren und Natur gehen. Vermeiden Sie den Kauf von tierischen Produkten wie Elfenbein oder gefährdeten Naturvorkommen wie Koralle. Umweltfreundlicher wird es, wenn Sie stattdessen lokale Handwerkswaren oder Kunstwerke erwerben, welche ohne diese Elemente auskommen.

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