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Wer Frankreich hört, denkt meist an Paris oder an die Côte d’Azur. Die Bretagne, das Elsass und die Provence sind ebenfalls hinreichend bekannt. Aber Frankreich hat noch viele andere Gesichter, weit ab vom Großstadtrummel oder dem sommerlichen Getümmel am Mittelmeer.
Nur wenige Frankreich-Fans kennen jedoch das ländliche Frankreich, Departements wie das Aveyron oder Lozere, Landstriche, die eine sehr geringe Bevölkerungsdichte vorweisen. Gerade in der heutigen Zeit sind dies ideale Ziel für einen Urlaub inmitten der Natur, denn davon haben diese Gebiete jede Menge zu bieten. Der Nationalpark der Cevennen und der regionale Naturpark der Grands Causse wurden vor einigen Jahren in das Welterbe der UNESCO aufgenommen und sind daher besonders geschützt. Da gibt es atemberaubende Schluchten wie die der Tarn der Jonte und der Doubie, Canyons mit smaragdgrünem Wasser die zum Kanufahren oder zum Baden einladen. Steppenartige Hochebenen und Bergzüge wie die der Cevennen oder etwas weiter nördlich des Zentralmassifs sind von unzähligen Wanderwegen* durchzogen, auf denen man manchmal das Gefühl hat, alleine auf der Welt zu sein, denn soweit das Auge reicht, sieht man keine Spur von Zivilisation.
Wer mehr Nervenkitzel sucht, findet hier nahezu unbegrenzte Natursport-Möglichkeiten. An den Felsen, die die Schluchten umgeben kann man Klettern und mehrere Via Ferratas in schwindelnder Höhe sorgen für den besonderen Kick. Die Kalkhochflächen der Grands Causses sind wie ein Schweizer Käse gelöchert und somit ein Leckerbissen zum Höhlenwandern. Auf vielen Wegen kann man Mountainbiken und in den Schluchten der Cevennen ist das Canyoning ein ganz besonderes Erlebnis. Der Himmel über der Stadt Millau ist ein El Dorado für Drachenflieger. Viele Organisatoren bieten für diese unvergesslichen Erlebnisse Begleitung oder Kurse an.
Unzählige kulturelle Schätze gilt es zu besichtigen, Schlösser und Burgen wechseln sich ab mit mittelalterlichen Dörfern, von denen einige schon von den Tempelrittern besiedelt waren und in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Klöster, romanische Kirchen und Museen gilt es zu besichtigen. Ein neueres Bauwerk hat vor einigen Jahren Weltruhm erworben: Der Viadukt von Millau, einige Jahre lang die höchste Brücke der Welt. Und natürlich die traditionellen französischen Märkte, die weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind.
Ein besonderer Leckerbissen, der aus dieser Gegend kommt, ist der berühmte Roquefort-Käse. Die Besichtigung der Käsekeller gehören zum Pflichtprogramm.
Die Organisation «Gîtes de France» vermarktet in ganz Frankreich Unterkünfte auf dem Land: Ferienhäuser, Gruppenunterkünfte, private Gästezimmer (Chambres d’hôtes), Camping auf dem Bauernhof, sowie auch kleine Juwele wie Urlaub im Zirkuswagen oder in einem Baumhaus werden angeboten. Sehr oft befinden sich diese Unterkünfte inmitten der Natur und bieten reichlich Gelegenheit, die Seele baumeln zu lassen.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht man diese Gegend über Toulouse, Marseille oder Montpellier. Toulouse, die rosa Stadt am Canal de Midi ist allemal einen Zwischenstopp wert. Von dort geht es dann über Albi mit seiner wundervollen Kathedralen aus rotem Backstein und dem Toulouse-Lautrec-Museum weiter Richtung Millau.
Kommt man über Marseille, kann man vor der Weiterreise einen Abstecher in die Calanques machen, fjördartige Einbuchtungen mit südländischem Flair!
Bei Montpellier gibt es einen „Geheimtipp“ am Mittelmeer: Die Kathedrale von Villeneuve de Maguelone, ein kleines Stück noch ganz unbebautes Küstengebiet mit einem langen Strand!
*Das gesamte französische Fernwandernetz beträgt mehr als 120 000 km, darüber hinaus gibt es unzählige Möglichkeiten für Tageswanderungen.
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