Traumhafte Strände, Königspaläste, tropischer Regenwald und natürlich Angkor Wat - das kleine Land Kambodscha hat viel mehr zu bieten, als man vielleicht denkt. Begleiten Sie uns auf einer Reise in den tiefen Dschungel an einem kleinen Fluss entlang, dem Kbal-Spean im "Tal der tausend Lingams". Ein Kambodscha Visum für Touristen bekommen Sie einfach und unkompliziert online. Damit können Sie Warteschlangen am "Visa on arrival" bei der Einreise einfach umgehen.
Das Reich entstand in einer uralten, prähistorischen Kulturlandschaft, in der Siedlungen schon für das Jahr 5000 v.Chr. nachgewiesen wurden. Der offizielle Anfang des hinduistisch-buddhistischen Königreichs Kambuja wird von Historikern auf das Jahr 702 gelegt, als sich der Prinz Jayavarman II. zum Weltenherrscher - zum Chakravartin, einer gottähnlichen Idealgestalt eines Herrschers, der gemäß der religiösen und ethischen Lehren gütig über die Welt herrscht, einsetzte. Schon 200 Jahre später beherrschten die Nachfolger Jayavarmans fast ganz Südostasien, mit Ausnahme eines recht schmalen Küstenstreifens im Osten, wo heute Vietnam ist und Nordthailand. Im Norden reichte das Land bis ins heutige Südchina. In der ereignisreichen Geschichte dieses Reiches gab es immer wieder buddhistische und hinduistische Herrscher und da Buddha nicht als Gott verehrt wird, fiel es ihnen leicht, hinduistische und auch andere Götter in ihr religiöses Leben zu integrieren.
Ab etwa dem Jahr 800 gab es einen Kult für den Devaraja, den Gott des Königs, einen Gott, der speziell für die Könige des Reiches zuständig war. Daneben wurden die wichtigsten hinduistischen Götter verehrt: Brahma, der Schöpfergott, Shiva, der Zerstörer, Erneuerer und Umwandler, sowie Vishnu, der Beschützer und Erhalter des Universums. Die buddhistische Kunst der Meditation wurde praktiziert, der zeitweise Rückzug aus der äußeren Welt ins tiefe Innere, aus der Aktivität ins Schweigen, in die reine Beobachtung. Die Flussgöttin Ganga wurde der Legende nach aus der Milchstraße auf die Erde geholt und verkörperte sich mit Shivas Hilfe als die sieben großen Ströme Indiens. Sie ist aber auch überall zu finden, wo Flüsse und Bäche - nach hinduistischer Auffassung - "leben".
Ein Lingam ist eine zylindrische Form, die als nicht-bildhafte Darstellung von Shiva gilt. Dabei ist die im Westen verbreitete Vorstellung, im Lingam ein Phallussymbol zu sehen, weit zu kurz gegriffen. Der Legende zufolge erschien eine lange Feuersäule auf der Erde. Brahma flog als Wildgans so hoch wie möglich, um das obere Ende zu finden und Vishnu tauchte in den Ozean, um das untere Ende zu finden, aber beide konnten kein Ende erreichen. Dann nahm die Säule Gestalt an und Shiva erschien. Eine andere Frage ist, ob diese Säulenform so ganz zufällig gewählt wurde. Wie in allen Religionen, gibt es neben den persönlichen Glaubensvorstellungen unzählig viele mehr oder weniger etablierte Glaubensrichtungen mit verschiedenen Schwerpunkten, darunter auch solche, die den Lingam eindeutig als Phallus interpretieren und bei Darstellung sogar eine Eichel andeuten. Diese sind aber trotz ihrer großen Beachtung im Westen eine eher kleine Minderheit. Viele Lingams besitzen einen erst achteckigen, weiter unten viereckigen Sockel, die das erhaltende und das schöpferische Prinzip darstellen. Auch Lingams mit Gesichtern gibt es, aber meist werden sie, wie die Lingams in Kbal-Spean, im Tal der tausend Lingams, als nicht-bildhaft verstanden
Der Kbal-Spean ist ein kleiner Fluss mit klarem Wasser durch den Dschungel, der in den 500 Jahren, seit die Könige Angkor Wat in Richtung Pnom Pen verlassen haben, im zwischen dem Thai-Reich im Westen und den Nachfolgern des Jayavarman umstrittenen, und dann nicht mehr staatlich gepflegten Gebiet rund um die beeindruckenden Tempelanlagen gewachsen ist. Für Naturliebhaber wäre der kleine Fluss schon ohne seine kleinen Steinhauerkunstwerke ein lohnendes Erlebnis. Im 11. Jahrhundert gab es eine Kolonie von Einsiedlern am Kbal-Spean, die viele kleine und teils auch beeindruckende Kunstwerke dort in den Stein gehauen haben. Natürlich fielen gerade die größten und schönsten, wie auch überall im Bereich der historischen Tempel, Kunsträubern zum Opfer. Der Kunstraub begann schon im 15. Jahrhundert und intensivierte sich nach der "Entdeckung" Angkor Wats durch westliche Forscher. Die letzte bekannte große Raubgrabung am Kbal-Spean im Jahr 2003 hatte ein großes Relief von Vishnu zum Ziel. Gleichzeitig gibt es auch überall internationale Anstrengungen, Kulturgüter dort zu restaurieren. Dennoch ist der kleine "Fluss der 1000 Lingams" ganz sicher noch eine Reise wert.
Die Künstler von Kbal-Spean waren Einsiedler, also Mönche, die in der Zurückgezogenheit des Dschungels spirituelle Erleuchtung anstrebten. Schon für die Könige Kambujas hatte der etwa 35 Kilometer nordöstlich der großen Tempelanlagen von Angkor Wat gelegene Ort eine wichtige spirituelle Bedeutung. Der König Suryavarman I. errichtete hier im Jahr 1059 einen großen Lingam, aber die wahren Gestalter der ganzen Umgebung waren die Mönche, die Lingams und kunstvolle Götterfiguren in den Sandstein um den Fluss und teilweise im Fluss selber schnitzten. Ein gängiger Brauch ist es, einen Lingam mit Ghee, kostbaren Ölen oder Wasser zu übergießen. Hier war es nun die Flussgöttin Ganga selbst, die in ihrer Verkörperung als Bach sich selber über die tausend Lingams goss. Die Mönche gestalteten sogenannte "Kraftorte", also Orte mit Energien, die besonders bei der spirituellen Entwicklung helfen. Menschen, die sich dort, am Kbal-Spean, an einen ruhigen Ort zur Meditation zurückziehen, berichten von ganz außergewöhnlich tiefen Erfahrungen.
Fazit: Kambodscha hat viel zu bieten. Wenn Sie ein naturliebender, spirituell suchender Mensch sind, dann sollten Sie die Reise an den Fluss der tausend Lingams unbedingt mit einplanen.